Wupperverband

Wasserwirtschaft über kommunale Grenzen hinweg

Der Wupperverband wurde 1930 gegründet mit der Zielsetzung, die wasserwirtschaftlichen Aufgaben im 813 km² großen Einzugsgebiet der Wupper über kommunale Grenzen hinweg zu erfüllen.
Für uns stehen als öffentlich-rechtliches Unternehmen nicht Gewinnorientierung, sondern der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser im Mittelpunkt sowie vertretbare Kosten und maximale Leistung für Mitglieder und Bürger/-innen. Wir betreiben 14 Talsperren, 11 Klärwerke, eine Schlammverbrennungsanlage und weitere Anlagen, z. B. Hochwasserrückhaltebecken und Regenbecken.
Darüber hinaus unterhalten wir insgesamt rund 2.300 Kilometer Flüsse und Bäche. Verbandsmitglieder sind Städte und Gemeinden, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen, Industrie sowie Gewerbe im Wuppergebiet.
Wir finanzieren uns durch Beiträge unserer Mitglieder. In der Verbandsversammlung sind diese Mitglieder durch Delegierte vertreten und können so unser Handeln demokratisch mitbestimmen. Unser Vorstand erledigt laut Wupperverbandsgesetz die Geschäfte der laufenden Verwaltung. Er legt unsere Strategie fest. Mit Gründung der Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft mbH (WiW) sind wir 1997 "an den Markt gegangen" und stellen unsere Dienstleistungen bundesweit zur Verfügung.

25 Jahre Kooperation mit der Landwirtschaft

Ein Erfolgsmodell für das Einzugsgebietsmanagement von Trinkwassertalsperren

Der Wupperverband betreut seit seiner Gründung im Jahr 1930 das natürliche Einzugsgebiet der Wupper mit einer Fläche von insgesamt 813 km². Das Verbandsgebiet umfasst über 900 Gewässer mit einer Gesamtlänge von 2.300 km. Zur Erfüllung seiner vielfältigen Aufgaben bedient sich der Wupperverband verschiedener technischer Einrichtungen und Bauwerke, darunter 11 Klärwerke und 14 Talsperren (12 eigene, 2 externe). Neben der Bewirtschaftung von 11 Brauchwassertalsperren betreibt der Verband 3 Trinkwassertalsperren, die Große Dhünn-Talsperre, die Kerspe- und die Herbringhauser Talsperre.

Seit 25 Jahren arbeitet der Wupperverband erfolgreich mit den Landwirten in den Einzugsgebieten der Trinkwassertalsperren zusammen. Unter dem Motto „Kooperation statt Konfrontation“ werden gemeinsam mit den Bewirtschaftern der land- und z. T. auch forstwirtschaftlichen Flächen Maßnahmen entwickelt, um die Einträge von Nährstoffen, Pflanzenbehandlungsmitteln oder mikrobiellen Verunreinigungen in die Zuläufe der Talsperren zu minimieren.
Der Wupperverband finanziert gemeinsam mit anderen Wasserversorgungsunternehmen insgesamt drei landwirtschaftliche Berater und beschäftigt im eigenen Unternehmen zwei weitere Agraringenieurinnen, um eine fachlich fundierte Beratung der landwirtschaftlichen Betriebe sicherzustellen. Zudem werden die Landwirte bei der Maßnahmenumsetzung finanziell unterstützt.
Sie errichten z. B. zusätzliche Lagerkapazitäten für organische Düngemittel unter besonders strengen Auflagen oder rüsten ihre Altanlagen technisch auf. Es werden Anbauversuche durchgeführt und ausgewertet; die Ergebnisse werden in regelmäßigen Fortbildungen allen Kooperationsmitgliedern vorgestellt. Der Wupperverband unterstützt die Anschaffung von Maschinen und Geräten zur Unkrautbekämpfung bei gleichzeitiger Verringerung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel auf den landwirtschaftlichen Flächen rund um die Trinkwassertalsperren.

Das Kooperationsmodell zeigt messbare Erfolge: Die Nitratwerte im Rohwasser aller drei Talsperren sinken kontinuierlich, Pflanzenbehandlungsmittel werden so gut wie gar nicht mehr bei den Beprobungen der Zuläufe nachgewiesen. Durch die Abzäunung nahezu aller Bachläufe konnte die Keimbelastung der Gewässer deutlich verringert werden. Bedingt durch die hohe Akzeptanz bei den Landwirten, prägt die Arbeit der Kooperationen seit 25 Jahren die Einzugsgebiete der Trinkwassertalsperren des Wupperverbandes. Das Erfolgsmodell soll in kleinerem Rahmen zukünftig auch an den Brauchwassertalsperren Anwendung finden.